Wo sich berühren Raum und Zeit,
am Kreuzpunkt der Unendlichkeit,
ein Pünktchen im Vorüberschweben.
– Das ist der Stern, auf dem wir leben.Wo kam das her, – wohin wird es gehn?
Was hier verlischt, wo wird es auferstehn?
– Ein Mann, ein Fels, ein Käfer, eine Lilie
sind Kinder einer einzigen Familie.Das All ist eins. Was „gestern“ heißt und „morgen“,
ist nur das Heute, unserem Blick verborgen.
Ein Korn im Stundenglase der Äonen
ist diese Gegenwart, die wir bewohnen.Dein Weltbild, Zwerg, wie du auch sinnst,
bleibt ein Phantom, ein Hirngespinst.
Dein „Ich“, das Glas, darin sich Schatten spiegeln,
das „Ding“ an sich, – ein Buch mit sieben Siegeln.Wo sich berühren Raum und Zeit,
am Kreuzpunkt der Unendlichkeit. –
Wie Windeswehen in gemalten Bäumen
umrauscht uns diese Welt, die wir nur träumen.
Ein Gedicht von Mascha Kalèko.
So treffend, gerade jetzt, wo jeder glaubt mit Festhalten gewinnt er/sie….. anstatt mit Teilen und Zuhören, Anteilnahme im Jetzt.
LG Andrea Diersch
Danke für die freundliche Reaktion.
Habe das Gedicht jetzt auch noch einmal genau gelesen – es ist so gut, immer noch und immer wieder!
Viele freundliche Grüße und alles Gute.
Sigrid Böhmer